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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 48

1907 - Leipzig : Freytag
48 siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er fter-reich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht. Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,um die deutschekroue und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zumkaiser haben, und so bertrugen .sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maxi-milian empfohlen worden war. Weil aber Franz I.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt .26. Mv. fhlt-,Im-zzum Kriege zwischen den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben. Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 55

1907 - Leipzig : Freytag
55 sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses. Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hauptstadt Paris. (Sine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlosse waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, auf denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an seinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrschers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt. Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. Dennoch gewann er Lille und einige andere Grenzfestungen. Den zweiten Raubkrieg fhrte er gegen Holland, den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte, war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung aus das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Kaisergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 72

1907 - Leipzig : Freytag
72 siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er sterreich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht. Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,nm die deutsche Krone und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zum Kaiser haben, und so bertrugen sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maximilian empfohlen worden war. Weil aberfranzl.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt fhlte, kam es zum Kriege zwischen den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben. Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und Abb. 34. Karl V.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 79

1907 - Leipzig : Freytag
79 sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses. Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hanptstadt Paris. Eine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlffe waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, aus denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an feinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrfchers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt. Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. gwnntfj gptnnnn pr 9itfp ander^Grulzfestungen. Den zmpitpn fhrt? er gegen Ho stand ^ den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte,' war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung auf das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Koifergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa 6*

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 74

1889 - Leipzig : Freytag
74 Vierzehn Jahre spter kam die Rache fr das unschuldige Blut der die Franzosen; denn ein Edelmann aus Salerno, dem Karl von Anjon alles geraubt hatte, zettelte eine Verschwrung an, und beim Vesperluten des Ostermontags 1282 wurden alle Franzosen in Palermo und dann auf der ganzen Insel ermordet. (Sizilianische Vesper.) Dann landete Peter Iii. von Aragon, Gemahl der Tochter Manfreds und rechtmiger Erbe der Staufer, schlug Karls Flotte, lie sich als König von Sizilien krnen, und nach langen Kmpfen behielt 1302 sein Sohn Friedrich Sizilien und trat nur Neapel an Karl Ii., den Sohn des 1285 verstorbenen Karl von Anjou, ab. 23. Crbcn, Kitte und Kunst im Mittelalter. 1. Das Rittertum. Der Kriegsdienst zu Pferde war seit alter Zeit auge-sehener als der zu Fu und konnte schon wegen des Aufwands, den die Unter-Haltung des Pferdes, die Ausrstung und die lngere, sorgfltigere bung in den Waffen verursachten, nur von den Reichen und Vornehmen geleistet werden. Von ihrem Reiterdienste erhielten sie den Namen Ritter, und sie bildeten mit der 25. Kriegstiacht aus dem 26. Kriegstracht aus dem zwlften Jahrhunderte, vierzehnte 3ahrhunberie. 27. Rittertracht aus dem fnfzehnten Jahrhunderte. Zeit einen besonderen Stand, der sich Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen zu den hchsten Zielen setzte. Die Aufnahme in den Ritter-stand geschah erst aufgrund einer standesgemen Erziehung. Mit dem siebenten Lebensjahre wurde nmlich der Knabe von edler Herkunft zu einem andern Ritter gebracht und als Edelknabe (Page), im Dienste der Edelfrau, in feiner Ritter-sitte unterwiesen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte die Waffen, besorgte Botendienste und machte seinen Krper durch Waffen- und Reitbungen stark und geschmeidig. Mit dem 14. Lebensjahre erhielt er das Schwert, welches vom Priester eingesegnet war, und hie von nun an Knappe oder Junker. Fortan

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
aud) sein Vetter, den er um die Kurwrde gebracht hatte, der wegen leuier Frmmigkeit und edeln Gesinnung hochverehrte Johann grtebttch. Seme letzten Worte waren: Gott, sei mir -Snder gndig! 7 finde Abdankung und Lebensende, Da Karl lettre Pmte erettelt sah und Ott zunehmender Krnklichkeit heimgesucht wurde, entschlo er sich, zum Erstaunen seiner Zeitgenossen, die Krone freiwillig "^erznlegen. Brssel bergab er (1555) die Niederlande einem einzigen >hne Philill und sagte in seiner Abschiedsrede r den Groen des Sandes: .Sri siebzehnten Jahre ist mein Leben sast eine ununterbrochene Pilgerfahrt gewesen. Neunmal bin ich nach Deutschland, sechsmal nach ganten, viermal nach Frankreich, siebenmal nach Italien, zehnmal nach den Nderlaten zweimal nach England, zweimal nach Afrika gekommen und habe^ elf Ce_ reisen gemacht. Alles, was ich gethtm, habe ich der Religion und des @taate8 wegen gethan." Dann ermahnte er den vor ihm knieenden ohn, stets der landesvterlichen und kindlichen Pflichten zu gedenken, und ,aiik dann erschpft in seinen Sessel. Im folgenden Jahre trat er tfot auch Spanien, sowie die italienifchen und amerikanischen Lnder ab sterreich hat'6 schon lngst seinem Bruder Ferdinand berlassen, der dann aud) zum km er gewhlt wurde. Nachdem Karl so aller irdischen Hoheit entsagt hatte, suhr er zu Schiffe nach Spanien und zog sich in das bei dem einsam, aber geim und schn gelegenen Kloster San Stifte in Estremadura sur ihn gebaute Huschen zurck. Hier wibmetc er die meiste Zeit den Anbachb-ttbiingen, daneben beschftigte er sich mit Gartenbau, Drechslerarbelt und Uhrmachern. Das letzte Halbjahr vor seinem Tode lebte er ganz mnchych; er )ou pgar in der Klosterkirche sein eigenes Leichenbegngnis lebend gefeiert haben und davon so erschttert worden sein, da er bald daraus erkrankte und starb. (21. September 1558). 5. Iwingli. Calvin. 1 Zwingli und feine kirchlichen Uenrrnngen. Gleichzeitig mit der deutschen Reformation sand auch in der Schweiz eine kirchliche Bewegung statt, welche von Huldrich Zwingli angebahnt wurde. Dieser war als <^ohn des Ammanns (Gemeindevorstands) in Wildhaus in der Grafschaft loggen-bnra (im heutigen Kanton St. Gallen) am Neujahrstage 1484 geboren und wurde fr den geistlichen Staud erzogen. In seiner ersten Stellung cd Feldprediger bekmpfte er die Unsitte der Schweizer als Soldner m fremde Dienste zu treten, weil er darin einen Mangel an vaterlandychem Ehrgefhle und eine Quelle der Rauf- und Beutelust erblickte. Im ^ahre loltf wurde er Leutepriester am Mnster zu Zrich, und hier gewann er durch seine volkstmlichen Predigten einen groen Anhang und emen^ wachsenden Einflu. Als der Barfermnch Samson in Zrich den Ablahandel.

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 37

1889 - Leipzig : Freytag
37 und Heinrich Ii., der Verbndete des Herzogs Moritz von Sachsen, an-gehrten. Auf letzteren folgten nach einander feine drei Shne, Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii. Als dieser von einem Mnch ermordet wurde, war auch dieses Haus ausgestorben, und es folgte die Familie Donrbon oder Navarra (15891792). 2. Die Reformation in Frankreich. Die Reformation nach der Lehre Calvins fand auch in Frankreich zahlreiche Anhnger, die man Hugenotten hie. Ihre Zahl wuchs trotz der Verfolgungen, und selbst viele Groen des Reiches gingen zu ihnen der, wie das Haus Bourbon, ein Zweig des Knigshauses, das Aussicht auf Nachfolge hatte und in dem von ihm beherrschten kleinen Knigreiche, im franzsischen Navarra und in Bearn, der neuen Lehre eine Freistatt gewhrte; auch der berhmte Ad-miral Cvliguy zhlte zu den Hugenotten; und so gab es um 1560 etwa 2000 calvinische Gemeinden, namentlich in Sdsrankreich. An der Spitze der katholischen Partei stand der lothringische Herzog Franz von Guise; dieser lie einmal in Vassy in der Champagne eine friedliche Hugenotten-Versammlung, die in einer Scheune ihren Gottesdienst verrichtete, berfallen und ein grliches Blutbad unter ihr anrichten. Daraufhin brach ein Religionskrieg aus, der mit Unterbrechungen 36 Jahre lang wtete (1562 bis 1598). Nach den ersten acht Kriegsjahren schlo der König Karl Ix., in dessen Minderjhrigkeit seine Mutter, die schlaue und rnkeschtige Katharina aus dem italienischen Hanse Mediei, die Regierung fr ihn gefhrt hatte, einen Frieden mit den Hugenotten und geftattete ihnen freie Religions-bung und Zutritt zu allen mtern. Der Friede fchien ernstlich gemeint und durch die Vermhlung des Prinzen Heinrich von Navarra mit der Schwester des Knigs, Margarete von Valois, aus die Dauer befestigt zu werden. Darum war der Tag der Hochzeit ein Freudenfest, zu welchem sich alle Hupter der Hugenotten, unter ihnen auch Coliguy, in Paris einfanden. Aber die Mutter des Knigs, Katharina, sah in diesem Feste eine Gelegenheit, um alle Hugenotten aus dem Wege zu rumen und gewann ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., fr diesen Plan, indem sie ihm einredete, die Hugenotten htten eine Verschwrung gegen ihn an-gestiftet. In aller Stille und Heimlichkeit wurden die Vorbereitungen zu dem Maffeumorde getroffen. 3. Die Bartholomusnacht. In der Nacht vom 23. auf den 24. August, morgens 3 Uhr am Bartholomustage, ertnten in Paris die Sturmglocken; dies war das Zeichen zum Beginn des blutigen Werkes. Ein Haufe Be-waffneter, gefhrt von Heinrich von Guise, drang in das Schlafgemach Eolignys, der vom Lrme aufgeschreckt wurde, aber vergebens bat, seines Alters zu gedenken. Er wurde niedergestochen und sein Leichnam in den Hof geworfen. Bald war das Morden allgemein, und der König selbst

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 38

1889 - Leipzig : Freytag
38 scho aus seinem Palaste auf seine Unterthanen. In Paris allein kamen zum mindesten 2000 Hugenotten um; aber wie mit Windeseile pflanzte sich das schreckliche Beispiel in ganz Frankreich fort, und es sollen 20.000 bis 30000 Menschen ihr Leben verloren haben. Dennoch wurden die Hu-geuotten uicht vernichtet, sie scharten sich vielmehr aufs neue zusammen, und es brach ein neuer Religionskrieg aus. Zwei Jahre nach jener Schreckens-nacht, die man die Bartholomusnacht, oder die Pariser Blut-Hochzeit nennt, starb Karl Ix., von Gewissensbissen und Seelenangst geplagt, und es folgte ihm sein Bruder Heinrich Iii., der sich mit der katholischen Partei der Guisen entzweite und durch einen Aufstand in Paris gezwungen wurde, bei Heinrich von Navarra Schutz und Hilfe zu suchen. Gerade wollten beide Heinriche Paris belagern, als der König von einem Mnche namens Jacques Clement ermordet wurde. Nun hatte Heinrich von Navarra die nchsten Ansprche aus den Thron, und er wurde von den Hugenotten als Heinrich Iv. zum Könige ausgerufen. 4. Heinrich Iv. (15891610.) Die Katholiken wollten einen Hugenotten nicht als ihren König anerkennen, und es kam deshalb noch .zu weiteren Kmpfen um den Thron. Heinrich zeigte sich dabei immer tapfer und heldenmtig. Als es einmal bei Jvry zur Schlacht kam, fiel er auf die Kniee und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er ein schlechter König werden sollte. Dann rief er seinen Soldaten zu: Kinder, wenn ihr eure Fahne verlieren solltet, so seht nur nach meinem weien Federbusche! Ihr werdet ihn immer auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden." Er siegte und belagerte darauf Paris; aber die Einwohner wollten sich trotz der drohenden Hungersnot nicht ergeben. Darauf that er den entscheidenden Schritt, da er Katholik wurde (1593), und nun ffnete ihm Paris die Thore. Bald darauf erlie er das Edikt von Nantes, 1598, welches den Hugenotten fast gnzliche Religionsfreiheit und Zutritt zu den Staatsmtern einrumte. Die Ruhe, welche jetzt im Lande eintrat, bentzte Heinrich, um als weiser Herrscher mit unermdlicher Frsorge die Wohlfahrt seiner Unterthanen zu befrdern. Er untersttzte Ackerbau und Gewerbe und erlie den durch die Kriegszeit verarmten Bauern einen groen Teil der Steuern. Man schreibt ihm den Ausspruch zu: Ich will, da jeder Bauer Sonntags sein Huhn im Topfe habe." Auch lie er zur Hebung des Verkehrs Brcken bauen, Straen anlegen und ver-bessern, Flsse schiffbar machen und einen groen Kanal zwischen Loire und Seine mit vielen Kosten herstellen; auerdem that er vieles zur Verschnerung von Paris durch ansehnliche Bauteil. Um das Geld mglichst im eigenen Lande zu erhalten, frderte er die Tuchweberei und Seidenfabrikation; er lie Maulbeerbume pflanzen und Spinnereien an-legen. In allen diesen Bemhungen hatte er an dem Marquis und spteren

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 40

1889 - Leipzig : Freytag
40 der Zeit ein leuchtendes Vorbild der Arbeitsamkeit und treuen Pflichter-fllung. Die Blte seines Reiches blieb auch unter seinen nchsten Nachfolgern erhalten. Spter muten die Könige den Frieden von den Dnen wieder mit hohen Abgaben erkaufen, ja der Dne Kannt der Groe machte sich 1016 zum Herrn von England, und diese dnische Herrschaft whrte ein Vierteljahrhundert. Mit Eduard Iii., dem Bekenner", erlosch das angelschsische Knigsheer, und nun landeten die Normannen, die seit 911 die Halbinsel Normandie besaen, mit einem groen Heere unter Wilhelm dem Eroberer, welcher durch seinen Sieg bei Ha-ftings (1066) das normannische Knigshaus von England begrndete. Es regierte etwa hundert Jahre, und durch die Verschmelzung der Normannen mit den Einheimischen bildete sich erst das englische Volkstum mit eigener Sprache. Mit Heinrich Il gelangte das Haus Anjon oder Plantagenet auf den englischen Thron (11541399), dann das verwandte Haus der tancaster (1461). In dieses Zeitalter fllt der mehr als hundertjhrige Krieg mit Frankreich (13401453), der lange Zeit gnstig fr die Eng-lnder verlief, aber seit dem Austreten der Jungfrau von Orleans 1429 eine fr Frankreich glckliche Wendung nahm. Bald nach diesem Kriege brach in England der Krieg der roten und der weien Rose aus; so heit der dreiigjhrige Brgerkrieg (14551485), in welchem sich das Haus Laneaster und das Hans Jork um den Thron stritten, und welcher durch den Sieg Heinrichs Tudor aus einer Nebenlinie von Lancaster beendigt wurde. Dieser vershnte beide Linien durch seine Vermhlung mit Elisabeth aus dem Hause Jork und begrndete als Heinrich Vii. das Haus Tndor (14851603), welchem auer ihm noch angehren: Heinrich Viii., Eduard Vi., Maria Tudor und Elisabeth. 2. Heinrich Viii., Cdnard Vi., Maria. Heinrich Viii., ein herrischer und leidenschaftlicher Mann, war anfangs der Reformation feindlich ge-sinnt und verfate sogar eine Streitschrift gegen Luther, fr welche ihm der Papst den Titel Verteidiger des Glaubens" erteilte. Spter aber sagte er sich vom Papste los, weil dieser ihm die Scheidung von seiner ersten Gemahlin, Katharina von Aragon, einer Tante des Kaisers Karl V., versagte. Er trennte deshalb seine Ehe selbst, vermhlte sich mit Anna Boleyn und erklrte sich fr das Oberhaupt der englischen Kirche. Darauf hob er die Klster auf, deren reiche Gter er verschwendete, und gab eine der Form nach katholische, dem Geiste nach protestantische Kirchen-Verfassung, die er seinen Unterthanen bei Todesstrafe aufntigte. Mancher, der mit diesen Neuerungen nicht einverstanden war, bestieg das '^chafsot, wie der edle Kanzler Thomas Morus. Auch von den sechs Gemahlinnen, die er nacheinander hatte, lie er zwei hinrichten. Erst unter Heinrichs Sohne, dem jungen Eduard Vi., wurde mit Zustimmung des Parlaments, d. i.
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